»Was ist Identität? Was bedeutet Herkunft, was Heimat? Auf diese Frage habe ich mein Leben lang nur eine Antwort gehabt: Ich bin Ibrahim, ein Arzt aus Jaffa und zugleich auch ein palästinensischer Flüchtling, der in Deutschland studierte, nach Palästina zurückging, um das Leben der Menschen in seiner Heimat zu verbessern, vertrieben wurde, zurückkehrte, wieder vertrieben wurde und doch stets zurückkehrte. Diese drei Identitäten haben mein Leben bis heute geprägt: Arzt, Palästinenser, Flüchtling. Über diese Identitäten und ihre Wirkung auf meinen Lebensweg will ich schreiben. Zugleich möchte ich über meine Heimat Palästina schreiben, jenes sonnenverwöhnte Land am Meer mit den duftenden Orangenhainen, den Feigenbäumen und den von Olivenbäumen bedeckten sanften Hügeln.
Ich kenne den Osten und den Westen, ich kenne die deutsche und die palästinensische Gesellschaft, und als arabischer Christ habe ich einen besonderen Blick auf die vergangenen und aktuellen Ereignisse im Nahen Osten. Deshalb schreibe ich dieses Buch auch als eine Art “Gatekeeper“, als ein Mittler zwischen den Kulturen und als jemand, dessen Leben auf das Engste mit der jüngsten Geschichte seines Heimatlandes verbunden ist.
Rückblickend betrachtet würde ich auf die Frage, ob ich, wenn ich noch einmal leben könnte, denselben Lebenslauf wählen oder lieber nach meinem Studium in Deutschland bleiben, eine Praxis aufmachen und ein sicheres Leben in Wohlstand führen würde, Folgendes antworten: Ich würde keine einzige Minute meines Lebens in meinem Land Palästina gegen eine in Deutschland eintauschen. Warum? Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen meine Herkunft und die Geschichte meiner Vertreibung, die das Wesen meines Seins und meiner Identität als Palästinenser festlegte. Zum anderen wäre ich in Deutschland immer der Araber, der Ausländer geblieben, wäre ich nur einer unter insgesamt fünftausend HNO-Fachärzten gewesen.
Ich kam nach Deutschland, um zu studieren und nicht, um zu bleiben. In meiner Heimat gab es für ausgebildete Ärzte mehr als genug zu tun. Bei der Rückkehr nach Palästina nach meinem sechzehnjährigen Aufenthalt in Deutschland Anfang 1979 gab es dort schlecht funktionierende Gesundheitsversorgung. Wir lebten – und leben immer noch – in einem ständigen kriegsähnlichen Zustand unter israelischer Besatzung, und das seit 1967.« (Aus dem Vorwort des Autors)
»Was ist Identität? Was bedeutet Herkunft, was Heimat? Auf diese Frage habe ich mein Leben lang nur eine Antwort gehabt: Ich bin Ibrahim, ein Arzt aus Jaffa und zugleich auch ein palästinensischer Flüchtling, der in Deutschland studierte, nach Palästina zurückging, um das Leben der Menschen in seiner Heimat zu verbessern, vertrieben wurde, zurückkehrte, wieder vertrieben wurde und doch stets zurückkehrte. Diese drei Identitäten haben mein Leben bis heute geprägt: Arzt, Palästinenser, Flüchtling. Über diese Identitäten und ihre Wirkung auf meinen Lebensweg will ich schreiben. Zugleich möchte ich über meine Heimat Palästina schreiben, jenes sonnenverwöhnte Land am Meer mit den duftenden Orangenhainen, den Feigenbäumen und den von Olivenbäumen bedeckten sanften Hügeln.
Ich kenne den Osten und den Westen, ich kenne die deutsche und die palästinensische Gesellschaft, und als arabischer Christ habe ich einen besonderen Blick auf die vergangenen und aktuellen Ereignisse im Nahen Osten. Deshalb schreibe ich dieses Buch auch als eine Art “Gatekeeper“, als ein Mittler zwischen den Kulturen und als jemand, dessen Leben auf das Engste mit der jüngsten Geschichte seines Heimatlandes verbunden ist.
Rückblickend betrachtet würde ich auf die Frage, ob ich, wenn ich noch einmal leben könnte, denselben Lebenslauf wählen oder lieber nach meinem Studium in Deutschland bleiben, eine Praxis aufmachen und ein sicheres Leben in Wohlstand führen würde, Folgendes antworten: Ich würde keine einzige Minute meines Lebens in meinem Land Palästina gegen eine in Deutschland eintauschen. Warum? Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen meine Herkunft und die Geschichte meiner Vertreibung, die das Wesen meines Seins und meiner Identität als Palästinenser festlegte. Zum anderen wäre ich in Deutschland immer der Araber, der Ausländer geblieben, wäre ich nur einer unter insgesamt fünftausend HNO-Fachärzten gewesen.
Ich kam nach Deutschland, um zu studieren und nicht, um zu bleiben. In meiner Heimat gab es für ausgebildete Ärzte mehr als genug zu tun. Bei der Rückkehr nach Palästina nach meinem sechzehnjährigen Aufenthalt in Deutschland Anfang 1979 gab es dort schlecht funktionierende Gesundheitsversorgung. Wir lebten – und leben immer noch – in einem ständigen kriegsähnlichen Zustand unter israelischer Besatzung, und das seit 1967.« (Aus dem Vorwort des Autors)